Muster

Im Grunde ist die ganze Welt in Mustern geordnet. Das heißt: Muster sind schon da, doch es liegt ein Schleier darüber.

"Probleme haben unterschiedliche Grade der Gültigkeit. Manche sind richtiger, profunder, gewisser als andere." (ChA, Eine Muster-Sprache, XIV)

Auch lebendige Formen, Strukturen und Prozesse (vgl. Prozesstheorie) bergen Muster. Der Zusammenhang? Lebendige Formen und Strukturen gehen aus lebendigen, schöpferischen Prozessen hervor. Oder sie erstarren.

Daher ist es sinnvoll, nicht nur die Muster lebendiger Strukturen freizulegen, sondern auch jene von Prozessen.

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Muster sind strukturierte Regelmäßigkeiten beziehungsweise Gemeinsamkeiten, die in verschiedenen Kulturen auf je besondere Weise umgesetzt werden. Muster können analytisch oder preskriptiv sein. (vgl. Patterns of Humanity)

Eine andere Art Muster zu beschreiben, wurde von Richard Sickinger während der Purplsoc 2017 vorgestellt. Danach sind Muster eine Entität mit drei Dimensionen: - Sie drücken eine "universelle" Lösung für ein immer wiederkehrendes Problem aus. - Sie enthalten eine bejahende/zustimmende Qualität. - Sie wirken zum Wohle des Ganzen; im Sinne der Ganzheit (wholeness). Somit beschreiben Patterns das "Wie?", das "Wofür?" und das "Warum?"

Von konkreten Lösungbeschreibungen zur möglichst griffigen Benennung eines Musters gelangen wir über Abduktion nicht Induktion.

„Each pattern describes a problem which occurs over and over again in our environment, and then describes the core of the solution to that problem, in such a way that you can use this solution a million times over, without ever doing it the same way twice.“ (Alexander et al., 1977, S. x)

Ein Muster ist die formalisierte, kritisierbare Beschreibung des Kerns einer gelungenen Problemlösung in einem Kontext. (S.H.)

Muster lassen sich sichtbar machen, indem wir gelingende Problemlösungen zusammentragen und deren gemeinsamen Kern identifzieren.

Eine formale Musterbeschreibung, so wie sie in Muster des Gemeinsamen Handelns umgesetzt wird, besteht aus verschiedenen Elementen. Die formalen Beschreibungen werden in unterschiedlichen Mustersprachen immer mal wieder variiert, wobei es einige Elemente gibt, die zwingend notwendig sind. Dazu gehören: Mustername, Problem, Illustration, Lösung, Anschlußmuster.

- dem Musternamen - dem Kontext - dem Problem - der Illustration - der Lösung - der Ergebnissituation - den Wechselwirkungen - den Anschlussmuster - den Belegen

„Every pattern ... establishes a relationship between a context, a system of forces which arises in that context, and a configuration which allows these forces to resolve themselves in that context.“ Christopher Alexander, 1977, A Timeless Way of Building

# Siehe auch - Was leisten Muster? - Wie ist ein Treffender Mustername?