Triade des Commoning

Wir haben Dutzende Commons besucht, mit Hunderten Menschen gesprochen und in der wissenschaftlichen Literatur zahlreiche Fallbeispiele durchgesehen. Beim gemeinsamen Nachdenken und Analysieren all dessen, begannen wir die Muster zu erkennen, die unseres Erachtens entscheidend für den Erhalt und die Entwicklung der Commons sind. Sie weisen einen Weg, wie die „große Transformation“ gelingen kann.

Ihre Kraft entfalten diese Muster dann, wenn sie in der Praxis in ausreichender Dichte und Dauer angewendet werden, so die Schwelle bewusster Selbstorganisation erreichen und kohärente soziale Institutionen hervorbringen.

Commoning funktioniert nicht wie ein Ein-/Aus-Schalter, wie etwas, das entweder existiert oder nicht; eher wie ein Dimmer, der die Intensität des Lichts behutsam regeln kann. So können die Muster des Commoning, eine Praxis schwach oder stark prägen, je nachdem, was die Menschen tatsächlich tun.

So wie wir zu jedem Zeitpunkt per Dimmer mehr oder weniger Leuchtkraft erzeugen können, haben wir auch jederzeit die Möglichkeit, das Commoning zu vertiefen, zu verflachen oder gar aufzugeben. Menschen sind sich mancher dieser Muster bewusst, anderer nicht. In den Traditionen und Gewohnheiten indigener Kulturen mag das, was wir als Commoning beschreiben, völlig normal und damit „unsichtbar“ erscheinen. In westlichen Industriegesellschaften ist Commoning ebenfalls unsichtbar, aber aus einem anderen Grund: Es wurde von den Normen des Markt-Staats an den Rand gedrängt. Deswegen haben wir Commons in der ganzen Welt gewissermaßen „ausgegraben“: die Triade dient uns, die im Dunkeln liegenden, wenig diskutierten Prozesse des Commoning zu erhellen, ommoning besser verstehen und ganz praktisch mitgestalten. eitig kulturelle, organisatorisch-politische und wertschöpfende Aspekte angegangen werden – sofern also alle drei Sphären der Triade im Blick bleiben. Geschieht dies, transformieren wir Wirtschaft und Politik, unsere Institutionen, aber auch uns selbst.

Commoning seine katalytische Wirkung entfaltet: Je mehr man – wie gesagt – die Commons-Weltsicht verinnerlicht und je mehr man Commoning betreibt, desto mehr wird man Commoner. Mit der Zeit verändert das alles: Kultur, Politik und Wirtschaft.